Englische Charts
England ist eine Insel und da fährt man nicht nur links, sondern dort gelten neuerdings auch andere Regeln für die Charts.
Seit dem ersten Januar können nun auch Tracks in die Charts einsteigen, die nur als legaler download erhältlich sind und nicht als phyikalische CD in den Läden stehen. Der englische Single-Markt hatte sich bereits in den letzten drei Jahren durch die Downloads verdreifacht. Eine Single durfte als Download eine Woche vor dem physikalischen Release erhältlich sein. Dadurch war es z.B. Gnarls Barkley möglich mit "Crazy" nur durch die Downloads in die Charts einzusteigen. Durch die neue Regelung erhalten nun auch unbekannte Bands die Chance auf einen Charteinstieg. Als erste Band bekam Koopa das zu spüren. Mit dem Titel "Blag, Steal & Borrow" stiegen sie letzte Woche auf Platz 31 ein. Und das ohne Plattenvertrag. Cool!
Sänger und Bassist Joe Murphy meint dazu: "Mit den neuen Regeln gibt es Hoffnung für einzigartige Talente. Man muss sich nicht mehr dem Diktat der Plattenfirmen unterwerfen. Man kann einen Song veröffentlichen und wenn du eine große Fangemeinde hast und die Leute das Lied kaufen, bist du in den Charts - das ist großartig. Wir haben uns gut platziert, etwa in MySpace und haben im Internet gut für uns Werbung gemacht."
Auch Oldies und Repertoire-Titel dürften so ab und an mal wieder ein wenig Höhenluft schnuppern. Auf jeden Fall werden die englischen Charts weniger vorhersehbar, frischer und bunter sein. In Deutschland vermutlich kaum vorstellbar. Hier werden die Charts ja im Auftrag der Plattenindustrie ermittelt, und da ist der Lobby der Hardware-Produzenten sicherlich noch zu stark. Nur, wenn dann mehr Musik Online als Offline gekauft wird, haben die Charts immer weniger mit der Realität von wirklich populärer Musik zu tuen. Das bleibt spannend.
Single Charts in KW05 ab 29.1.07 im chartbreaker blog
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